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Informationen Deutsch als Fremdsprache · 16. Jahrgang · Heft 4 · August 1989InhaltBeiträge
Das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft bemüht sich seit langen Jahren, Verbesserungen zugunsten des Studiums ausländischer Studenten in der Bundesrepublik
Deutschland zu erreichen. Ausländische Studenten sind nicht als Last, sondern als Partner im Prozeß einer zunehmenden Internationalisierung des Hochschulsystems zu sehen.
Sie sind eine Herausforderung und Bereicherung für unsere Hochschulen und Multiplikatoren für die deutsche Sprache und Kultur im Ausland.
Der Anteil der ausländischen Studenten an unseren Hochschulen beträgt derzeit knapp 6%, damit liegt die Bundesrepublik im europäischen Vergleich bisher eher im Mittelfeld. Hier bedarf es zusätzlicher Anstrengungen, zumal umgekehrt deutsche Studenten in erfreulich steigender Anzahl im Ausland studieren. Die Lehr- und Forschungsgebiete "Deutsch als Fremdsprache" und die Studienkollegs haben eine große Mitverantwortung für den Erfolg des Studiums ausländischer Studierender. Eine erfreuliche Entwicklung aus jüngster Zeit stellt die neue Regelung der Erteilung der Aufenthaltserlaubnis, kurz "Sichtvermerk" genannt, dar. Außerdem wurde erstmals eine Beratungspflicht der Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland gegenüber ausländischen Studieninteressenten vorgesehen. Das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft strebt durch eine Änderung des Hochschulrahmengesetzes Verbesserungen beim Hochschulzugang und bei der Hochschulzulassung ausländischer Studenten an. Weitere wichtige Aufgaben sind die Verbesserung der Wohnraumbeschaffung gerade für Studenten aus Entwicklungsländern sowie die Krankenversicherung der Kollegiaten.
Der Aufsatz zeigt Möglichkeiten, wie auch angesichts landessprachlicher Teilkompetenz des Lehrenden ein Seminar zur Einführung in die Probleme literarischen Übersetzens
gewagt werden kann. Die Vorüberlegungen geben weiter Gründe für eine solche Einführung an und sprechen darüber hinaus von den Voraussetzungen, den Zielen und der
Strukturierung. Die Skizzierung des Seminarverlaufs zeigt konkret die Verknüpfung von Theorie und praktischen Übungen an Kurzgedichten und Sprichwörtern. Die
abschließenden Beispiele aus den Referaten überprüfen den Lernerfolg.
Nach einleitenden Überlegungen zu Fehlerursachen wird eine Taxonomie der eine Korrekturhandlung konstituierenden Faktoren dargestellt: affektiver Aspekt; die an einer
Korrekturhandlung Beteiligten; explizite vs. implizite Korrekturen; Korrekturhinweis; Korrekturdurchführung; Korrekturbegründung, Korrekturbewertung; Korrekturzeitpunkt.
Es wird dann ein Modell des Korrigierens im Fremdsprachenunterricht skizziert, dessen zentraler Begriff die Korrekturgewichtung ist. Diese erweist sich als eine
Funktion der eine Korrekturhandlung konstituierenden Faktoren. Für verschiedene Unterrichtsphasen, die auf einer Skala "kognitiv - automatisierend - kommunikativ"
angeordnet sind, ist, so die Hypothese, eine unterschiedliche Korrekturgewichtung angemessen. Abschließend werden 13 Korrekturprinzipien für den Fremdsprachenunterricht
zur Diskussion gestellt.
Dieser Beitrag untersucht, inwieweit Ansätze und Ergebnisse aus der "Interkulturellen Kommunikationsforschung" für die Fremdsprachenvermittlung brauchbar gemacht werden
können. Anhand von Datenmaterial aus Gesprächen zwischen Deutschen und chinesischen Deutschlerner/innen werden spezifische Probleme in interkulturellen
Kommunikationssituationen vorgestellt. Unterschiedliche pragmatische, diskursorganisatorische und soziokulturelle Strategien führen nicht selten zu Mißverständnissen in
interkulturellen Begegnungen. Der Artikel analysiert, welche kommunikativen Strategien die chinesischen Lerner/innen anwenden, um Kommunikationsstörungen zu vermeiden.
Der Artikel trägt Unterschiede im interaktionellen Stil von Deutschen und Amerikanern zusammen. Er zeigt, wie diese zu Mißverständnissen führen können, die sich auf der
Beziehungsebene niederschlagen. Er plädiert dafür, die Soziopragmatik der zielsprachigen Kultur stärker als bisher in den Fremdsprachenunterricht zu integrieren.
Es werden Bedingungen für die Verwendung von Metaphern in Wirtschaftstexten aufgezeigt. In den Überschriften zu Wirtschaftstexten bilden sie sehr oft den Schlüssel zum
Text. Auch Graphiken enthalten metaphorische Bestandteile. Metaphern entstehen durch Adaption von Begriffen, die ursprünglich zur Beschreibung anderer Sachverhalte
dienten. Sie werden branchenunabhängig sowie branchen- bzw. unternehmensabhängig zur Beschreibung wirtschaftlicher Sachverhalte eingesetzt.
Der DaF-Unterricht im Ausland wird zum großen Teil von "einheimischen Ortslehrkräften" geführt, bestimmt wird er aber von den Mittlerorganisationen - durch (deutsche)
Lektoren, Lehrmethoden, Lehrmaterialien usw. Das geschieht so in den meisten Ländern der Dritten Welt: spezifische Bedingungen werden von deutschen Germanisten vor Ort
nicht berücksichtigt, Vorschläge und Forderungen ausländischer Germanisten werden ignoriert. Die hier vorliegenden "Überlegungen" stellen einige der Hauptforderungen von
ausländischen Germanisten vor - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Dieser Beitrag ist ein Versuch, durch Diskussion die Zusammenarbeit deutscher und "einheimischer"
Lehrkräfte im Bereich DaF zu verbessern.
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