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Informationen Deutsch als Fremdsprache · 17. Jahrgang · Heft 1 · Februar 1990InhaltBeiträge
Der Arbeitskreis Deutsch als Fremdsprache beim DAAD begann 1982 mit der Sammlung von Examens- und Forschungsvorhaben im Bereich Deutsch als Fremdsprache. Rolf Ehnert
stellte unter Mitarbeit von Cornelia Gick eine Übersicht über Titel und Inhalte der Arbeiten auf, die in der Zeitschrift Informationen Deutsch als Fremdsprache als
Sonderdruck, Heft 4 (1982) veröffentlicht wurde. Mit dieser Ausgabe, die vom Ansatz und Aufbau an die erste anknüpft, soll die Veröffentlichung von Arbeiten von 1983-1989
fortgesetzt und aktualisiert werden.
Natürlich konnten nicht alle Arbeiten, die in diesem Zeitraum erschienen sind, berücksichtigt werden. Die Bibliographie bildet somit einen Ausschnitt, der das breite Spektrum der Tätigkeitsbereiche verdeutlicht.
Der Beitrag befaßt sich zunächst mit dem Sprachlehrangebot Deutsch als Fremdsprache an den Hochschulen der Bundesrepublik und geht dann zum einen auf die Maßnahmen des
Europarates für den Bereich der Fremdsprachenvermittlung ein und legt zum anderen die Maßnahmen der Europäischen Gemeinschaft dar. Bei der Europäischen Gemeinschaft
laufen zur Zeit das ERASMUS- und das LINGUA-Programm. Ziel des Beitrages ist es, die möglichen Auswirkungen der europäischen Maßnahmen auf den Bereich Deutsch als
Fremdsprache aufzuzeigen.
Ausgangspunkt des Beitrags, der als Vortrag für die 16. Jahrestagung DaF in Kiel konzipiert wurde, ist die Beobachtung, daß deutsche Lehrkräfte im Ausland (speziell
DAAD-Lektoren, aber nicht nur diese) das jeweils vorgefundene pädagogische System gewöhnlich ziemlich negativ bewerten und mit manchmal geradezu missionarischem Eifer
deutsche pädagogische und wissenschaftliche Standards hochhalten. Das ist aber insofern erstaunlich, als es sich bei diesen Lehrkräften in der Regel nicht um
wildgewordene Nationalisten handelt, sondern um Leute, die sich zur kritischen Intelligenz rechnen und auch im Ausland ein kritisches Deutschlandbild vermitteln möchten.
Der Beitrag geht diesem Widerspruch nach, ohne Anspruch auf eine Lösung zu erheben.
Die Migrationsliteratur in der Bundesrepublik Deutschland: Der Artikel informiert über die von Ausländern auf deutsch geschriebene Literatur. Kurz dargestellt sind die
Anfänge in den 70er Jahren (Autorenzusammenschlüsse, literarische Preisausschreiben der Universität München) und die weitere Entwicklung (Publikationen, Chamisso-Preis).
Theoretische und programmatische Äußerungen der Autoren zur Schreibintention und -motivation und zur Definition des Verhältnisses zur deutschen Literatur sind in Auszügen
dokumentiert. Den Hauptteil bildet ein Überblick über die (bis in die 80er Jahre) bei Lyrik und Kurzprosa vorherrschenden Themen: Situation der Arbeitsmigranten,
Auseinandersetzung mit der deutschen Umwelt, Identitätsproblem, Entfremdung von der Heimat, Probleme der 2. Generation, Sprache(n). Dazu bilden 19 ganz wiedergegebene
Gedichte eine Mini-Anthologie.
Der Aufsatz stellt eine neue Generation von Textverarbeitungsprogrammen vor, für die sich der Sammelbegriff "Hypertext" einzubürgern beginnt. Diese Programme besitzen die
Fähigkeit, große Mengen verschiedenartiger Informationen (Schrift, Grafik, Bild, Ton), in sinnfälliger - d.h. nicht nur linearer - Verknüpfung miteinander, zu speichern
und für schnellen Zugriff bereitzuhalten. Am Beispiel eines Hypertextes zu Thomas Manns Mario und der Zauberer, der mit einem Programm namens "Guide" hergestellt
wurde, können grundsätzliche Eigenschaften solcher Informationspakete und ihre Bedeutung für (vor allem) den fremdkulturellen Literaturunterricht aufgezeigt werden.
Die Flexion des deutschen attributiven Adjektivs ist als Lern- und Lehrproblem erkannt, jedoch in den meisten Lehrwerken nur unzureichend dargestellt. Ausgehend von ihrer
linguistischen Analyse als Element der Nominalgruppe wird in diesem Artikel vorgeschlagen, die Adjektiv-Flexion parallel zu Artikel- und Kasussystem einzuführen. Hierzu
werden zahlreiche Übersichten und mnemotechnische Hilfen bereitgestellt, die man als Zusatzmaterial zu jedem Lehrwerk benutzen kann.
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