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Informationen Deutsch als Fremdsprache · 19. Jahrgang · Heft 3 · Juni 1992InhaltBeiträge
Interferenzerscheinungen zwischen dem Deutschen und dem Niederländischen werden betrachtet anhand der fehlerhaften Sprachproduktion in der Muttersprache von Deutschen,
die in den Niederlanden leben. Der Vergleich von deren Fehlern mit Interferenzfehlern von niederländischen Deutschlernern zeigt, daß bei diesen Deutschen insbesondere der
Zugriff auf bestimmte Bereiche des lexikalischen Wissens dadurch gesteuert wird, daß Informationen aus dem niederländischen Lemma aktiviert werden.
Die Diskussion um die Existenz und den weiteren Fortbestand der nationalsprachlichen Variante "Deutsch in der (ehemaligen) DDR" wird anhand von Beispielen auf der Wort-,
Satz- und Textebene fortgeführt und mit Argumenten gestützt, die deutlich machen, daß DDR-spezifische Wörter, Bedeutungen und Wendungen der Alltags- und Umgangssprache
weder zu tabuisieren noch in ihrer perspektivischen Gültigkeit zu reglementieren sind. Ein Literaturverzeichnis zu aktuellen Publikationen über die "Sprache der Wende"
ergänzt den Beitrag.
Dieser Aufsatz ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse einer Umfrage bei ungarischen Firmen und Joint Ventures in Ungarn, die zwischen Dezember 1990 und Mai 1991 mittels
Fragebogen und Interviews durchgeführt wurde. Der Umfang der Kontakte ungarischer Firmen zum deutschsprachigen Ausland ist stark zunehmend, Deutsch übernimmt auch
teilweise die Rolle einer lingua franca. Der Bedarf an sprachlich gut ausgebildeten Mitarbeitern auf allen Ebenen ist nicht gedeckt. Der Schwerpunkt in Kursen sollte auf
sprachlichen Fertigkeiten, v.a. Verkaufsgespräch, Telefonat und Schriftverkehr liegen. Auch bestehende Unterschiede in Kultur und Mentalität wären zu thematisieren.
Studienbegleitender Deutschunterricht an außereuropäischen Hochschulen ist bislang ein Stiefkind der DaF-Didaktik und -Publizistik. Hier wird ein neues industriebezogenes
Kursprogramm skizziert, das auf regionalspezifischen, bildungsökonomischen Überlegungen beruht. Dabei wird die These aufgestellt, daß sowohl auslandsgermanistische
Orientierung als auch herkömmliche "einheimische Lehrtraditionen" zu wachsender Dysfunktionalität von DaF beitragen und durch eine stärkere Orientierung an
berufspraktischen und kommunikativen Lernzielen ersetzt werden müßten.
Fachtexten liegt normalerweise eine sachlogische Strukturierung zugrunde, die Ausdruck einer entsprechenden Wissensstruktur ist. Die semantische Analyse von
Bedeutungsstrukturen solcher Fachtexte ist Ausgangspunkt von Überlegungen zur Arbeit mit Fachtexten im fachsprachlichen Unterricht, in dem sich der Spracherwerb mit dem
Wissenserwerb verknüpft. In diesem Beitrag werden didaktische Orientierungen gegeben, die sich neben linguistischen Untersuchungen auch auf eine langjährige
Unterrichtspraxis stützen.
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