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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 29. Jahrgang • Heft 1 • Februar 2002InhaltArtikel
Der moderne Fremdsprachenunterricht zielt auf interkulturelles Lernen. Davon sind die meisten Fremdsprachendidaktiker einig. Im Beitrag wird interkulturelles
Lernen im Kontext fremdsprachlichen Unterrichts analysiert sowie der Entwicklungsprozeß des Lernenden zum interkulturell kompetent Handelnden beleuchtet.
Erweiterung des Kulturbildes, Identitätsentwicklung und interkulturelle Handlungskompetenz kommen als Schlüsselbegriffe zum Vorschein. Darüber
hinaus hebt der Beitrag den Begriff der Authentizität als Leitgedanken des interkulturellen Fremdsprachenunterrichts hervor und diskutiert ihre
Erscheinungsformen im Unterricht. Hier werden Erfahrung und Begegnung als zentrale Begriffe der Authentizität ausgelegt und diskutiert.
DaF im Ausland
In diesem Beitrag werden DaF-Intensivkurse an der Zhejiang-Universität Hangzhou in China, die mit einer DSH vor Ort abschließen, ausgewertet. Grundlage der
Untersuchung ist eine Umfrageaktion in Verbindung mit Einzelgesprächen bei ehemaligen Kursteilnehmern, die sich in Deutschland zu Studienzwecken aufhalten. Bei
einem beachtenswert hohen Rücklauf entsteht ein sehr differenziertes Bild der in den Kursen vermittelten Sprachfähigkeiten und der mit ihnen verbundenen
Befähigung zur Bewältigung von Studium und Alltag in Deutschland. Auf der Basis der erzielten Ergebnisse wird das didaktische und methodische Konzept
zielgruppenorientiert analysiert und reflektiert. Schließlich werden Konsequenzen für die Weiterentwicklung der Kurse gezogen.
Didaktik DaF / Aus der Praxis
Im vorliegenden Beitrag werden verschiedene Fragen bezüglich der lexikologischen Semantik, insbes. Redewendungen, Idiomatizität, falsche Freunde behandelt, die
den spanischen Studierenden des Faches Deutsch als Fremdsprache oft Schwierigkeiten bereiten. Diese Fragestellungen werden im DaF-Unterricht nicht immer
ausreichend berücksichtigt. Anhand von Beispiellisten werden Phraseologismen deutsch–spanisch konfrontativ nach den Kriterien absoluter, partieller und
Null-Äquivalenz kategorisiert und deren Didaktisierung erläutert. Besonderes Augenmerk gilt den sogenannten »falschen Freunden«.
In der Unterrichtspraxis wird die Integration von Spracherwerb und Kulturkunde unzureichend realisiert. Das präsentierte LiKuTrOS-Konzept ist eines der möglichen
Beispiele, wie man diese Integration verwirklichen kann. Die Grundlage des Konzepts ist die Kommunikation mit und über Kulturerzeugnisse(n) sprachlichen und
außersprachlichen Charakters, was zum vorrangigen Einsatz von Literatur, Musik und Kunst im so gestalteten Sprachunterricht anstelle der »alltäglichen« Thematik
führt. Es wird gezeigt, daß deren konsequenter Einsatz aufgrund ihrer motivierenden und aktivierenden Wirkung den Erwerb von praktisch-kommunikativen Fertigkeiten
beschleunigt sowie das landes- und kulturkundliche Wissen auf natürliche Weise vermittelt.
Der Artikel beschreibt die Entwicklung der Aufnahmeprüfung am Studienkolleg Frankfurt/Main und begründet ihre heutige dreiteilige Form mit Erkenntnissen aus
Theorie und Praxis. Weiter werden die Bemühungen dargestellt, die Prüfung objektiv, reliabel und valide zu gestalten. Probleme, u. a. wegen der Einbeziehung eines
freien Aufgabenformats (Textwiedergabe) und beschränkter finanzieller/ personeller Ressourcen, werden skizziert. Den acht inzwischen vorhandenen Prüfungssätzen
wird nach empirischen Befunden Validität bescheinigt, zusätzliche Verbesserungsmöglichkeiten werden aufgezeigt. Andere Anbieter von studienvorbereitenden
Sprachkursen könnten in ähnlicher Weise für ihre spezifische Klientel die Validität ihrer Aufnahmeprüfungen überprüfen und stärken. Nicht gelöst wäre damit u. a.
die Frage der Vergleichbarkeit der Prüfungen. Deshalb wird angeregt, für das Niveau Ende Grundstufe/Anfang Mittelstufe eine gemeinsame Prüfung zu entwickeln.
Berichte
Bibliographie
Deutsch als Fremdsprache 2001 ![]() Über die Autoren
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