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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 30. Jahrgang • Heft 1 • Februar 2003InhaltArtikel
Dieser Artikel versucht einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand der DaF-Didaktik im Hinblick auf die neuen Medien zu verschaffen. Um die ständige
Wechselwirkung zwischen der Sprachdidaktik und den neuen Medien besser verstehen zu können, werden die drei wichtigsten Lernparadigmen, nämlich der Behaviorismus,
der Kognitivismus und der Konstruktivismus, kritisch dargestellt. So kann festgestellt werden, daß auch der heute so populäre Konstruktivismus, genauso wie die
zwei erstgenannten Paradigmen, seine Schwächen in der Praxis aufweist und nur durch gut durchdachte didaktische Überlegungen erfolgreich im Unterricht mit neuen
Medien eingesetzt werden kann.
Der Aufsatz beschäftigt sich mit der aktuellen Situation der Germanistik und des universitären Deutschunterrichts in Großbritannien. Durch einen starken Rückgangs
des Interesses an Deutsch und den daraus resultierenden sinkenden Zahlen der Studierenden befindet sich das Fach in einer Krise, deren Ende nicht abzusehen ist.
An Hand von Stichworten wie Expansion, Unternehmenskultur, Evaluierung, Modularisierung und Studiengebühren werden die rasanten Veränderungen des britischen
Hochschulbereichs in den letzten 15 Jahren erläutert. Es wird gezeigt, daß das Fach Deutsch – ebenso wie andere europäische Fremdsprachen – in den 80er und frühen
90er Jahren zunächst einen Boom erlebte, der mit einer grundlegenden Curriculumsreform und der Einrichtung universitätsweiter Sprachprogramme einherging. Dies
änderte sich allerdings innerhalb weniger Jahre, denn gegenwärtig sind Schließungen ganzer Studiengänge und Fachbereiche an der Tagesordnung. Die Ergebnisse der
Nuffield Languages Inquiry sowie ein Fallbeispiel veranschaulichen die aktuelle Krisensituation und zeigen, mit welcher Geschwindigkeit und auf welche Art
und Weise in Großbritannien auf die sinkende Nachfrage nach dem Fach Deutsch reagiert wird.
DaF im Ausland
Der Artikel ist eine Zusammenfassung der Magisterarbeit Deutsch und Japanisch als Fremdsprachen: Zwei Studiengänge im Vergleich, in der der Autor anhand
einer Fallstudie Faktoren für den zunehmenden Attraktivitätsverlust des Faches Deutsch in Australien ermittelt. Durch den Vergleich zum stärker frequentierten
Studiengang Japanisch wird gezeigt, daß eine Innovation der Lehrmethoden und eine bedarfsorientiertere Ausrichtung der Studienziele und inhalte die Attraktivität
des Faches wieder stärken könnten.
Deutsch als Fremdsprache in der Türkei hat nach der Hochschulreform und der Verlängerung der Schulpflicht von 5 auf 8 Jahre 1998 eine neue Wende erfahren.
Die Deutschlehrerausbildung an den Hochschulen ist insgesamt verbessert worden; das bisherige unzureichende Lehrerprofil orientiert sich nunmehr an den Anforderungen der Schulen; der Dialog Schule und Universität ist ein wesentlich erweiterter. Das Schulsystem hat sich ebenfalls grundlegend verändert, was dazu führte, dass neue Schulgründungen notwendig wurden, die bereits ab der ersten Klasse intensiven Fremdsprachenunterricht anbieten. Deutsch hat sich in diesem zweischichtigen Schulsystem mit staatlichen Schulen einerseits und von privaten Trägern finanzierten Schulen andererseits, weitgehend als zweite Fremdsprache herausgebildet. Die Türkei bemüht sich derzeit – in Anlehnung an europäische Normen und Standards –, die zweite Fremdsprache obligatorisch einzuführen, erste Ansätze sind bereits gelegt, weitere werden folgen. Die Frage, ob sich Deutsch als zweite Fremdsprache im türkischen Bildungssystem fest etablieren wird, ist nicht zuletzt davon abhängig, in wieweit gemeinsame sprach- und kulturpolitische Konzepte deutscher und türkischer Kollegen und Institutionen Unterstützung finden. Didaktik DaF / Aus der Praxis
Ziel des Beitrags ist es, die Vertiefung der Prinzipien der Interkulturalität mit Hilfe literarischer Texte zu demonstrieren. Nach der interdisziplinären
Konturierung der Interkulturalität wird die Übertragung des Begriffs auf literarische Texte erörtert. Der Untersuchung liegt die These zugrunde, daß die Suche
nach interkulturellen Elementen die theoretischen Ansätze zur Interkulturalität vertieft, die Möglichkeit einer praktischen Anwendung der Theorie liefert und
dadurch ansatzweise die Entwicklung der interkulturellen Kompetenz bewirkt. Dieser besondere literaturwissenschaftliche Umgang mit literarischen Texten wurde als
interkulturelles Training zum ersten Mal im Studiengang »Master in intercultural education« an der Freien Universität Berlin erprobt und ist als Versuch einer
»interkulturellen Bewußtseinsänderung« bei Lehrern gedacht.
Tagungsankündigungen
Bibliographie
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