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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 30. Jahrgang • Heft 6 • Dezember 2003InhaltArtikel
Der Aufsatz unternimmt den Versuch, 30 Jahre der wissenschaftlichen und unterrichtspraktischen Beschäftigung mit dem Deutschen als Zweitsprache in Form eines
Essays Revue passieren zu lassen. Auch wenn dies nur in Auswahl geschehen kann, so wird doch gleichwohl versucht, die zentralen Entwicklungen aus fachlicher wie
historischer Perspektive zu repräsentieren. Dabei werden erwachsene Zweitsprachenlerner ebenso berücksichtigt wie die Kinder und Jugendlichen mit
Migrationshintergrund. Thematisch werden dazu insbesondere die folgenden Areale der Beschäftigung mit dem Deutschen als Zweitsprache in den Blick genommen und
über die Dekaden verfolgt: Zweitsprachenerwerbsforschung – Methodik/Didaktik der Zweitsprachenerwerbsförderung – Bildungspolitik und Schule –
Lehr-/Lernmaterialien.
DaF im Ausland
Dieser Beitrag geht der Rolle des Englischen als L2 im Fremdsprachenerwerb des Deutschen in Taiwan nach. Neben einem (geringen) positiven Einfluß ist v. a. ein
negativer Einfluß des Fremdsprachenunterrichts Englisch auf den weiteren Spracherwerb auszumachen. Dieser eher negative Einfluß bezieht sich vor allem auf Lehr-
und Lernstrategien, die im DaF-Unterricht erst mühsam »entlehrt« werden müssen. Es werden Vorschläge unterbreitet, inwieweit man den L2-Unterricht beeinflussen
kann, um den weiteren Fremdsprachenerwerb zu fördern. Nichtsdestotrotz entbindet dies die regionalen DaF-Didaktiker und Lehrenden nicht, im Sinne der
Tertiärsprachendidaktik ständigen Bezug auf das Englische im Deutschunterricht zu nehmen.
Mit diesem Beitrag liegt zum ersten Mal ein Vergleich der Form-Funktionsbeziehung der Parenthesebildung zwischen dem Deutschen und dem Koreanischen vor. Jedoch
kennt das Koreanische die Parenthesebildung wie in der deutschen Sprache nicht. Aufgrund dieser Problematik wird die Frage behandelt, wie die Parenthesebildung im
Deutschen in eine angemessene sprachliche Form im Koreanischen transferiert werden kann. Darüber hinaus wird versucht darzustellen, auf welche Weise der Gebrauch
der Parenthesebildung den Deutsch lehrenden bzw. lernenden koreanischen Muttersprachlern erklärt werden kann. Um die Parenthesebildung auf der kognitiven Ebene
beschreiben zu können, wird von einem koreanischen Übersetzungstext (Gang 2000) ausgegangen, der Übertragung des Romans Das Parfum von Patrick Süskind.
Didaktik DaF / Aus der Praxis
Ziel dieses Artikels ist es aufzuzeigen, wie Projektarbeit im DaF-Unterricht im Land der Zielsprache selbst schon in der Grundstufe eingesetzt werden kann, wenn
sie Schritt für Schritt entwickelt wird und somit Anforderungen entzerrt werden. Dabei wird von einem integrierten Modell ausgegangen, bei dem kurze
Lehrgangsteile die Projektarbeit Schritt für Schritt begleiten. Den verschiedenen Schritten und Phasen der Projektarbeit nach diesem Vorschlag werden beispielhaft
Lernziele auf Grundstufenniveau zugeordnet. Durch die hier vorgestellte Projektarbeit können sich Lerner in realen und komplexen Kommunikationssituationen
erproben und dabei wichtige soziokulturelle und kommunikative Kompetenzen einüben.
Im Zentrum des Beitrags steht ein Gespräch zwischen zwei fiktiven DaF-Lehrenden, die sich über ihre sehr unterschiedlichen Sichtweisen des Projektunterrichts und
dessen Möglichkeiten und Grenzen im Rahmen der Sommerkurse an deutschen Universitäten austauschen. Der Beitrag demonstriert auf der Grundlage einer empirischen
Studie, wie Lehrende eine vage didaktische Idee in ihr berufliches Selbstverständnis integrieren und dieser erst dadurch eine praktikable Form verleihen.
Der Beitrag berichtet über ein Projekt »virtuelle Deutschlandreise«, das der Autor seit einigen Semestern an einer japanischen Universität mit Lernern im
Anfangsunterricht Deutsch durchführt. Das Projekt wird aus der Perspektive des autonomen Lernens kritisch beleuchtet. Die Studierenden planen die Reise in
Kleingruppen am Rechner, sie stellen Flug- und Zugverbindungen nach und in DACH zusammen, buchen Hotels und recherchieren Sehenswürdigkeiten.
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