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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 31. Jahrgang • Heft 1 • Februar 2004InhaltArtikel
Der Aufsatz versteht sich als Beitrag zur Curriculumsdiskussion im Fach Deutsch als Fremdsprache. Ausgehend von einer kurzen Skizze der Entwicklung des Faches
Deutsch als Fremdsprache werden die aktuellen curricularen Entwicklungen nachgezeichnet, die die universitäre Curriculumsarbeit derzeit bestimmen. Dazu zählen der
Bologna-Prozeß ebenso wie der Europäische Referenzrahmen für das Lehren und Lernen fremder Sprachen. Aus diesen Rahmenbedingungen entstehen Konsequenzen für die
curriculare Arbeit. Diese werden sowohl für das Inland als auch für die Auslandsperspektive gezogen. Dabei ergeben sich eine Reihe von Thesen und Empfehlungen,
die im einzelnen begründet und diskutiert werden.
DaF im Ausland
Als erste Universität Mexikos bietet die Universität von Guadalajara (UdG) einen Aufbaustudiengang zur Deutschlehrerausbildung an. Dies reflektiert das große
Interesse an DaF sowie den bestehenden Mangel an ausgebildeten Deutschlehrern in Mexiko. Der Studiengang soll mit seinen unterrichtstheoretischen wie praktischen
Schwerpunkten eine akademische Ausbildung zum Deutschlehrer sicherstellen, die eine stark unterrichtspraktische Ausrichtung besitzt und zugleich grundlegende
wissenschaftliche Aspekte des Faches Deutsch als Fremdsprache berücksichtigt.
In diesem Artikel wird eine Studie vorgestellt, in deren Rahmen 282 spanische Studierende nach ihren landeskundlichen Interessen innerhalb des expliziten
Landeskundeunterrichts als Teil ihres Germanistik oder Dolmetscher-/Übersetzerstudiums befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, daß u. a. die Etablierung
europäischer Austauschprogramme als fester Bestandteil des Philologiestudiums die Erwartungshaltung der Studierenden an spanischen Universitäten verändert hat.
Diese neuen Lernziele werden in den Studienordnungen mit einem fast ausschließlich geographisch-geschichtlich ausgerichteten Lehrangebot enzyklopädischen Wissens
nicht berücksichtigt. Die Interessenslage der spanischen Studierenden deutet mehr in den Freizeit- und alltagskulturellen Bereich der deutschen Zielkultur. Ein
Ergebnis der Studie ist, daß die Studierenden einen berufs- und praxisorientierten Landeskundeunterricht wünschen, der eine grundsätzliche Neukonzeption
landeskundlicher Lehre an spanischen Universitäten nötig macht, die auf interkulturelle Handlungsfähigkeit im Medienzeitalter vorbereiten und von alten
Kulturkonzepten Abschied nehmen sollte.
In diesem Beitrag wird der binationale Doppeldiplom-Studiengang Interkulturelle Kommunikation Deutschland – Italien vorgestellt, den die Universitäten
Urbino (Fremdsprachenfakultät) und Jena (Fachbereich Interkulturelle Kommunikation) anbieten. Der Beitrag skizziert am Beispiel von Werbeanzeigen das deutsche
Italienbild, Stereotypen über Italien und ihr Potential als Instrument zur (V)erkennung der gesellschaftlichen bzw. kulturellen Wirklichkeit und als Quelle von
Mißverständnissen in der interkulturellen Kommunikation. Auf der Grundlage dieser Betrachtungen wird die Relevanz des binationalen Studienganges begründet. Im
zweiten Teil des Beitrages werden die institutionellen Rahmenbedingungen für einen solchen Studiengang diskutiert, bevor schließlich im dritten Teil der
Studienablauf und die Organisation des Kooperationsprojektes vorgestellt werden.
Didaktik DaF / Aus der Praxi
Das Lehrwerk der Zukunft im Bereich Wirtschaftsdeutsch wird Übungen (multimedial) um Fallstudien versammeln. Fallstudien bieten die Möglichkeit, möglichst
praxisnah an authentische Probleme aus der Wirtschaft und die Studierenden somit enger an den Unterrichtsstoff heranzuführen. Dabei wird der klassische Kanon
zugunsten vernetzter Themen und Techniken aufgehoben. Der Aufsatz illustriert den curricularen Rahmen, in dem die Ressourcen der Fallstudienmethode im
DaF-Unterricht ausgeschöpft werden können: Kriterien zur Auswahl geeigneter Fallstudien, Anforderungen an ein Lehrprogramm, das spezifischen Heuristiken und
Kommunikationsverfahren Rechnung trägt, bilden die Basis für ein praktisches Beispiel aus dem Bereich Marketing/Vertrieb.
Aus der Arbeit des FaDaF
Tagungsankündigung
Bibliographie
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