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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 34. Jahrgang • Heft 5 • Oktober 2007InhaltArtikel
Empirische Forschung im Bereich DaF/DaZ hat in den letzten Jahren an Volumen und Bedeutung gewonnen, sie muss jedoch Herausforderungen annehmen, auf die das
(nicht mehr sehr junge) Fach unzureichend vorbereitet ist. Empirische Forschung hat allgemeinen Wissenschaftsstandards zu entsprechen, sie soll aber auch unseren
komplexen Gegenstand so konstituieren, dass wir ihn in den Forschungsergebnissen noch wiedererkennen und nicht in partikularistischen Einzelresultaten und
Messungen verlieren. Der Beitrag betont die Relevanz empirischer Forschung und einer besseren forschungsmethodischen Ausbildung in den Studiengängen für die
weitere Entwicklung des Fachs.
In literalen Gesellschaften umfasst das Sprachvermögen sowohl das Sprechen wie auch das Schreiben. Dies gilt für die Muttersprache ebenso wie für Fremdsprachen.
Sprechen und Schreiben sind dabei recht unterschiedliche Tätigkeiten, so dass zu erwarten wäre, dass sie im Fremdsprachen- wie auch im DaF-Unterricht zu gleichen
Anteilen berücksichtigt werden. Die Unterrichtspraxis zeigt jedoch, dass die Schriftsprache dominant vertreten ist und die gesprochene Sprache ein Schattendasein
führt.
In diesem Beitrag benenne ich fünf Gründe, warum die gesprochene Sprache in dieser Weise im Hintergrund steht und ein sperriger, schwer zu handhabender Gegenstand ist (Abschnitt 2). Im Anschluss versuche ich zu verdeutlichen, wie weitreichend die Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache sind (Abschnitt 3). Abschließend formuliere ich einige Konsequenzen, die sich hieraus für den Fremdsprachen- und DaF-Unterricht ergeben, und plädiere dafür, sich die Schwierigkeiten, die mit einer Berücksichtigung der gesprochenen Sprache verbunden sind, bewusst zu machen und sich ihnen zu stellen, denn gesprochene Sprache ist meines Erachtens ein unverzichtbarer Bestandteil des fremdsprachlichen Unterrichts. DaF im Ausland
Legt man die aktuellen Zahlen der StADaF 2006 zu Grunde, so hebt sich die Germanistik in Australien in mehrfacher Weise positiv von weltweiten Entwicklungstrends
ab. Dies ist verwunderlich, wenn man bedenkt, welche Aspekte in den letzten Jahren in anderen Ländern wie z. B. in Schweden zum Rückgang des Interesses an Deutsch
im hochschulischen Bereich geführt haben. Viele dieser Aspekte lassen sich nämlich auch für Australien nachweisen, jedoch führen sie dort offenbar nicht zu
statistisch auffälligen, rückläufigen Studierendenzahlen. Der Artikel stellt wesentliche Fakten zusammen, beleuchtet Hintergründe und konturiert das
Forschungsprojekt Germanistik in Australien, das derzeit an der University of Sydney läuft.
Didaktik DaF / Aus der Praxis
E-Mail Tutorium zur Unterstützung des Unterrichts »Schreiben« – Erfahrungen mit einem Gemeinschaftsprojekt zwischen Trier und Hangzhou/VR China
Der Unterricht »Schreiben« ist in China ein wichtiges, aber auch problematisches Thema. Chinesische Lehrkräfte unterrichten »Schreiben« oft nur ungern, weil sie
sich sprachlich überfordert fühlen und häufig selbst mit den Arbeitstechniken nur wenig vertraut sind. DaF-Studierende in Deutschland bringen diese Expertise mit
und haben ein vitales Interesse daran, (Unterrichts )Erfahrungen mit ausländischen Lernenden zu machen. Ein E-Mail-Tutorium zwischen Studierenden der Universität
Trier und Deutschlernenden in Hangzhou scheint daher ein vielversprechendes Projekt zu sein.
Spielfilme spielen im Fremdsprachenunterricht insgesamt nur eine sehr marginale Rolle. Dabei eignet sich der Einsatz von Fernsehen und Video insbesondere für die
Vermittlung authentisch zielsprachlicher, landeskundlicher und fremdkultureller Informationen. Das Medium bietet ein breites Spektrum aktueller, authentischer und
motivierender Anlässe für den Erwerb differenzierter fremdsprachiger und interkultureller Kenntnisse.
Im vorliegenden Beitrag sollen anhand des Spielfilms Sophie Scholl – Die letzten Tage von Marc Rothemund Möglichkeiten zum Einsatz im DaF-Unterricht aufgezeigt werden. Dazu wurden neun Aufgabenblätter mit filmspezifischen Beobachtungs- und Arbeitsaufträgen zu den fünf Fertigkeiten Sehen, Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben erarbeitet. Zur Diskussion gestellt
Warum der »Zwiebelfisch« nicht in den Deutschunterricht gehört
In einer Reaktion auf eine Kurzrezension des dritten Bands von Bastian Sicks Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod (Info DaF 34, 2/3, 2007: 306f.) legen die
Verfasser dar, warum sich die Bücher Sicks und ähnliche populäre Sprachratgeber nach ihrer Auffassung nicht für den Einsatz im DaF-Unterricht eignen. Als
gravierende Probleme werden nicht nur sachliche Fehler im »Zwiebelfisch«, sondern vor allem die vorwissenschaftlich-normative und in Bezug auf Sprachvariation und
Sprachwandel ignorante Grundhaltung der Autoren solcher Werke gesehen, die den sprachlichen Realitäten und den Bedürfnissen moderner, demokratischer
Gesellschaften nicht angemessen sind. Die Autoren plädieren für eine sehr viel stärker soziolinguistisch fundierte Sprachberatung in grammatischen Fragen – auch
im DaF-Unterricht.
Rezension
Tagungsankündigung
Über die Autoren
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