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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 35. Jahrgang • Heft 5 • Oktober 2008Inhalt
Bildung ist ein Schlüsselthema des 21. Jahrhunderts. Mehrsprachigkeit ist der Schlüssel zur Teilhabe an der internationalen Wissensgesellschaft. Aber wie steht es
um die Attraktivität der deutschen Sprache im Ausland und was kann die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik leisten? Sprachförderung und Wissenstransfer
erfordern klare politische Prioritätensetzung gepaart mit finanziellen Investitionen in die Zukunft. ›Bildung gibt Perspektiven – Mehrsprachigkeit eröffnet
Horizonte‹ – unter diesem Leitgedanken steht die von Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier ins Leben gerufene Initiative »Schulen: Partner der Zukunft«,
mit der jungen Menschen Zugang zu unserer Sprache und Bildung ermöglicht wird. Je früher wir mit ihnen eine Bildungspartnerschaft eingehen, desto wahrscheinlicher
bleiben sie Deutschland verbunden, als Studierende, junge Akademiker oder Spitzenkräfte der Wissenschaft. Unsere Sprach-, Bildungs- und Wissenschaftspolitik gehen
fließend ineinander über, um Partnerschaften zu gestalten, die ein Zugewinn für Deutschland, seine Innovationskraft und seine eigene wirtschaftliche Zukunft
werden.
DaF im Ausland
In dem Artikel werden die Ergebnisse einer Lernerbefragung dargestellt, die im Mai und Juni 2006 am Institut für Englische Sprache der Schlesischen Universität in
Katowice unter den Deutsch lernenden Anglistikstudenten durchgeführt wurde. Man wollte feststellen, inwieweit die Lerner des Deutschen als L3 ihre
fremdsprachlichen Erwerbsprozesse bewusst wahrnehmen. Die Studierenden betrachteten sie als komplexe kognitive Prozesse, die stark durch ihre Muttersprache und
Kenntnisse anderer Fremdsprachen beeinflusst werden.
In Marokko ist das Fach Deutsch in den letzten Jahren unter verschärften Druck geraten. Angesichts der Globalisierung wirtschaftlicher wie kultureller und
sozialer Prozesse, nicht zuletzt bedingt durch die immer breitere Akzeptanz des Französischen und Englischen, sieht Deutsch sich immer stärkerer Konkurrenz
ausgesetzt. In dieser Situation hat auch die traditionelle DaF ihre Rolle neu zu definieren. Der vorliegende Beitrag stellt ein beruflich orientiertes Lehrangebot
für das Germanistikstudium dar. Für Erfolg versprechende Kurse ist die Berücksichtigung dreier Module von Bedeutung: 1. Wirtschaftsdeutsch, 2. Deutsch für den
Tourismus, 3. interkulturelle Kommunikation. Darüber hinaus werden die Rahmenbedingungen, unter denen ein solches Germanistikstudium umzusetzen ist, diskutiert.
Didaktik DaF / Aus der Praxis
Die Fertigkeit Schreiben hat sich inzwischen, nicht zuletzt durch den Europäischen Referenzrahmen, als gleichberechtigte Fertigkeit etabliert. Unter Rückgriff auf
Ergebnisse der Schreibforschung bzw. Schreibdidaktik wird im Folgenden untersucht, inwiefern neuere DaF-Lehrwerke Schreiben als Produkt und als Prozess betrachten
und fördern. Im Zentrum des Interesses stehen hier Schreibübungen und -aufgaben der Lehrwerke Delfin, em neu-Hauptkurs und Auf neuen Wegen.
Diese Auswahl ermöglicht es, Schreibaktivitäten zu fokussieren, die sich zum einen auf den Grundstufen-, zum anderen auf den Mittelstufen- bzw.
Oberstufenunterricht beziehen. Es geht dabei vor allem um die Frage, ob und wie das Schreiben als Zielfertigkeit durch die unterschiedlichen Lehrwerke gefördert
wird bzw. werden kann.
Berichte
Es wird eine zweiwöchige Fortbildung vorgestellt, die im Juni 2007 an der Pädagogischen Universität Vilnius (Litauen) stattfand. Der Fortbildungskurs
»Wirtschaftsdeutsch für Hochschullehrkräfte in Litauen«, der aus Sicht von Kursorganisator und Gastdozentin wie auch aus Perspektive der Teilnehmerinnen als
insgesamt sehr gelungen bezeichnet werden kann, wird in organisatorischer und inhaltlicher Hinsicht präsentiert. Der Erfahrungsbericht möchte auch Anregungen für
Fortbildungen dieser Art geben.
Tagungsankündigungen
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