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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 36. Jahrgang • Heft 5 • Oktober 2009InhaltArtikel
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Beitrag zur Erforschung von Chats im DaF-Lernprozess zu leisten. Hierzu wird die Frage erörtert, worin das Potenzial
der freien Chat-Kommunikation für das DaF-Lernen besteht. Anhand empirischer Belege aus den Chat-Angeboten des Goethe-Instituts wird der Versuch unternommen, die
Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Text-Chat und Voice-Chat unter folgenden Aspekten zu analysieren: Medialität, Identität, zeitliche Beziehung, Turn-taking
sowie Umgang mit sprachlichen Normabweichungen. Im Hinblick auf diese Aspekte weisen Text-Chat und Voice-Chat unterschiedliche Eigenschaften auf. Die hier
ausgewerteten Daten zeigen, dass die Nutzung der untersuchten Chats einen positiven Beitrag zur Förderung des kommunikativen DaF-Lernens leisten kann.
DaF im Ausland
Im Rahmen der »Aktion Afrika« der Bundesregierung hat die tansanische Metropole Daressalaam vor einigen Monaten die Möglichkeit bekommen, wieder ein
Goethe-Institut zu eröffnen. Inzwischen wurde ein geeignetes Gebäude gefunden, wo Ende Januar die ersten Sprachkurse begonnen haben. Auch an einigen
internationalen Grund- und Sekundarschulen, sowie an vereinzelten privaten Sprachschulen, wird in Daressalaam Deutsch unterrichtet. Deutschland und seine Sprache
haben – ungeachtet der kolonialen Vergangenheit – einen guten Ruf in Tansania und die Motivation der Lernenden ist hoch. Dennoch stellt die Verbreitung der
deutschen Sprache in Tansania eine große Herausforderung dar: Insbesondere mangelt es bisher an einer Vernetzung und an ausgebildeten Lehrkräften.
Der Artikel beschreibt, wie man als Lehrperson mit kleinen Lerngruppen über eine große geografische Distanz ein Tandemprojekt erfolgreich organisieren und somit
die Lerner an eigenverantwortliches Lernen heranführen kann. Das Internet spielt hierbei die entscheidende Rolle, neben dem Ausbau der Sprachfähigkeit werden
soziale Fähigkeiten gefördert. Vor allem bei jüngeren (Schülern und Studenten) und medial unerfahrenen Lernern sollte der Kursleiter darauf achten, gezielt
Medienkompetenz zu vermitteln und für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu sensibilisieren. Er hat zudem die Aufgabe, den Lernenden nach dem Ende
des eigentlichen Kurses in der Sprachberatung zur Verfügung zu stehen und zusammen mit ihnen weitere Lernmöglichkeiten zu erschließen.
Didaktik DaF / Aus der Praxis
Eine der Herausforderungen heutigen Deutsch als Fremdsprache-Unterrichts ist der Plurizentrismus, d. h. die Berücksichtigung unterschiedlicher regionaler
Ausprägungen der Zielsprache und ihrer Kultur. In der Fachliteratur wird heutzutage davon ausgegangen, dass die sprachliche und kulturelle Variation in ihren
vielen Facetten zu den Inhalten des DaF-Unterrichts gehört. Trotz dieser Entwicklung im Rahmen der Forschung spiegeln die Unterrichtswirklichkeit und die
Lernmaterialien immer noch in der Regel die Idee einer relativ homogenen sprachlichen und kulturellen Umgebung wider. In den letzten Jahren ist die Zahl der
theoretischen und empirischen Forschungsbeiträge zur Variation im heutigen Deutsch stetig angestiegen. Dazu möchte auch dieser Artikel einen Beitrag leisten.
Darin werden didaktische Überlegungen aus der Unterrichtspraxis thesenhaft herausgearbeitet. Ziel ist, darzustellen, wie sprachliche und kulturelle Variation in
der Unterrichtspraxis Deutsch als Fremdsprache vermittelt werden und wie die sprachliche und kulturelle Vielfalt der deutschsprachigen Länder im Unterricht
gezeigt und lebendig gemacht werden kann.
Der vorliegende Beitrag führt mehrere Möglichkeiten der Arbeit mit Bildergeschichten im Fremdsprachenunterricht vor, welche die sprachliche Kompetenz zu fördern
und die Kreativität zu entfalten beabsichtigen und die mit Studierenden der Germanistik in Ägypten durchgeführt wurden. Bildergeschichten werden beim Spracherwerb
wie auch bei der Förderung der Sprech- und Schreibfertigkeit eingesetzt. Darüber hinaus sind auch mündliche und schriftliche Sprachübungen zu den
Bildergeschichten in differenzierenden Unterrichtsverfahren möglich, die im Dienste der verschiedenen möglichen Sprachgestaltungen stehen. Nicht zuletzt ist auch
der kulturelle Vermittlungswert dieses Mediums zu berücksichtigen.
Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er möchte lediglich zum Reflektieren einiger Schritte und Strategien im Unterricht veranlassen und dazu beitragen, dass die Möglichkeiten, die durch Bilder dargeboten werden, bewusster, sinnvoller und effektiver im Unterricht wahrgenommen und genutzt werden. Tagungsankündigung
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