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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 37. Jahrgang • Heft 6 • Dezember 2010InhaltArtikel
Der Beitrag stellt die Ergebnisse einer Studie vor, welche die im Kulturkontakt gebildeten Stereotype von in Deutschland lebenden Amerikanern anhand von Weblogs
untersucht, die sie verfasst haben. Durch die qualitative Analyse dieser Daten im Stile der Grounded Theory wurde eine Hypothese entwickelt, welche die
Nutzung der Stereotype als Elemente des kulturellen Lernens beschreibt. Unter Bezugnahme auf theoretische Erkenntnisse der Stereotypenforschung im Bereich der
Kognitionspsychologie wird dargelegt, wie Lerner im interkulturellen Austausch aus Hypothesen heraus Stereotype bilden und überprüfen. Dieses Vorgehen ermöglicht
ihnen ein besseres Verstehen fremdkultureller Verhaltensmuster und einen effektiveren Umgang mit diesen. Daher wird in diesem Beitrag auch für eine Nutzbarmachung
der in Form von Stereotypen ausgeprägten kulturellen Erfahrungen anderer Lerner für didaktische Verfahren im Landeskunde-Unterricht plädiert.
An den chinesischen Universitäten ist heute das Anfertigen von Plagiaten so weit verbreitet, dass das wissenschaftliche Niveau nicht nur hinter den vom
europäisch-amerikanischen Wissenschaftsverständnis herangetragenen Ansprüchen zurückbleiben muss, sondern zunehmend auch Bemühungen der chinesischen
Bildungspolitik gefährdet werden, durch die verstärkte Besinnung auf Integrität, Eigenständigkeit und Unabhängigkeit die Qualität einheimischer akademischer
Forschung zu verbessern.
Ausgehend von den Erfahrungen deutscher Lektoren in der universitären Unterrichtspraxis versucht der Beitrag, die spezifischen kulturellen und materiellen Bedingungen zu rekonstruieren, die in China die Plagiatsanfertigung offenbar in besonderer Weise begünstigen. Im zweiten Teil wird ausführlich dargestellt, mit welchen Mitteln staatlicherseits auf die Entwicklung reagiert wird. Abgeschlossen wird die Analyse durch die kommentierte Darstellung eines exemplarischen Plagiatsfalls. DaF im Ausland
An der neu gegründeten Universität zu Thiès in der westafrikanischen Republik Senegal ist im Rahmen der »Langues Etrangères Appliquées (LEA)« eine
Fachfremdsprachen-Abteilung errichtet worden, an der u.a. Deutsch als Wirtschaftssprache in einem dreijährigen Studiengang unterrichtet wird. Die Studienreform
richtet sich formal an den Zielen des Bologna-Prozesses aus. Dem neuen Lernprogramm liegen Ansätze zugrunde, die für eine Neuorientierung des
Wirtschaftsdeutsch-Unterrichts im senegalesischen Raum plädieren. Im Gegensatz zu bislang existierenden LEA-Abteilungen (Universität Cheikh Anta Diop de Dakar und
Gaston Berger de Saint Louis) umfasst die Ausbildung an der Universität de Thiès auch eine Einführung in die deutschsprachige Literatur; der Akzent der
fachsprachlichen Ausbildung liegt auf Fachlexik, Fachsprachengrammatik sowie Fachtext. Einen Schwerpunkt bildet die Ausbildung im Sektor Agrar- und
Ernährungsindustrie, womit in unmittelbarer Praxisrelevanz u.a. lokale Produkte gefördert werden. Hauptlernziel der Ausbildung ist die qualifizierte Teilnahme
an in der Agrar- und Ernährungswirtschaft typischerweise vorkommenden Kommunikationssituationen.
Didaktik DaF / Aus der Praxis
In dem Aufsatz wird eine Untersuchung referiert, die im Rahmen eines Online-Sprachkurses für Deutsch als Fremdsprache das Ziel hatte, das Verhalten von Lernern in
Bezug zu einem von dem Programm ausgegebenen Feedback zu untersuchen. Ausgehend von der in der Literatur bereits geäußerten Vermutung, dass nicht immer ein
elaboriertes Feedback auch ein gutes Feedback sein muss, wurden die Lernwege von japanischen Studenten und Studentinnen aufgezeichnet und ausgewertet.
Der Autor stellt zunächst die möglichen Arten von Feedback vor, um danach die Lernwirksamkeit von Feedback zu diskutieren. Dabei vergleicht der Autor seine eigenen Untersuchungen mit denen in der Literatur referierten Studien. Er zieht aufgrund der Beobachtungen des Lernerverhaltens seiner Studenten den Schluss, dass die häufig in der Literatur geäußerte Gleichung »einfaches Feedback = schlechtes Feedback« in dieser absoluten Form nicht richtig ist. Der Autor kommt vielmehr zu einer eigenen Schlussfolgerung, bei welcher er das notwendige Feedback zur Dynamik der Übung in Beziehung setzt. Der Link auf zwei kurze Videos, in denen die Schlussfolgerungen des Autors illustriert werden, runden den Aufsatz ab. Zur Nachhaltigkeit Neuer Medien im Fremdsprachenunterricht
In diesem Artikel wird der Frage nachgegangen, inwieweit Neue Medien sinnvoll und über einen längeren Zeitraum im Fremdsprachenunterricht eingesetzt werden
können. Dabei wird Nachhaltigkeit als Faktor eingeführt – ein Konzept, das ursprünglich im Zusammenhang mit dem Umweltschutz entwickelt wurde, inzwischen aber in
vielen Bereichen des Lebens Anwendung findet. Zunächst wird der Begriff der Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit dem Einsatz Neuer Medien im Fremdsprachenunterricht
im Zusammenhang vorhandener Studien diskutiert. Anschließend werden anhand des Unterrichtsbeispiels ›Der Konjunktiv‹ mehrere Möglichkeiten aufgezeigt, Neue Medien
im Sprachunterricht einzusetzen. Diese Beispiele werden auf den Faktor der Nachhaltigkeit hin analysiert. Schließlich werden zwei Beispiele vorgestellt, in denen
mit Hilfe von Neuen Medien ›Der Konjunktiv‹ im Fremdsprachenunterricht im Sinne der Nachhaltigkeit vermittelt werden kann.
Berichte
Tagungsankündigung
Inhaltsverzeichnis der Nummern 1–6, 37. Jahrgang (2010)
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