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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 39. Jahrgang • Heft 5 • Oktober 2012InhaltThemenreihe »Wissenschaftliches Schreiben in der Fremdsprache Deutsch«
Im vorliegenden Beitrag wird der Versuch unternommen, den Erwerbsprozess wissenschaftlichen Schreibens in der Fremdsprache Deutsch anhand intertextueller
Prozeduren zu rekonstruieren. Dabei wird auf ein Korpus von auf Spanisch und auf Deutsch verfassten akademischen Texten zurückgegriffen, das eine Reihe von
Schreibprodukten desselben Autors auf unterschiedlichen Erwerbsstufen umfasst. Anhand dreier Textausschnitte wird der Erwerbsprozess exemplarisch dargestellt.
Das Schreiben akademischer Texte in einer Fremdsprache stellt Lernende vor große Herausforderungen, weil eine Vielzahl von Bedingungen gleichzeitig erfüllt werden
muss. Zwar wurde zur (fremd)sprachlichen wissenschaftlichen Textkompetenz in den letzten Jahren verstärkt geforscht, doch liegen erst wenige Arbeiten zum
Textsortenerwerb bei chinesischen Muttersprachlern vor. Was denken chinesische Studierende in unterschiedlichen Phasen ihrer Ausbildung über das akademische
Schreiben? Mit Hilfe einer an der Zhejiang-Universität in Hangzhou durchgeführten reflexionsorientierten Befragung sollen Antworten darauf gefunden werden. Die
Befragung und ihre Auswertung geben Einblicke in Ansichten von Studierenden auf unterschiedlichen Ebenen: zum Textsortengebrauch, zum Wissen über das
Schreibprodukt »Wissenschaftliche (Seminar-)Arbeit«, zum Erwerb bestimmter Arbeitsweisen und (Schreib-)Strategien im Hinblick auf eine überschaubare und
zusammenhängende größere Texteinheit (= wissenschaftliche Arbeit) sowie zu Assoziationen bzw. affektiven Faktoren, die mit dem akademischen Schreiben verknüpft
sind. Abschließend werden darauf aufbauend Anregungen für ein integratives schreibdidaktisches Unterrichtsarrangement zur Förderung des wissenschaftlichen
Schreibens gemacht.
Allgemeiner Beitrag
Der Beitrag zeigt am Beispiel des IT-Help Desks der Firma ATOS im polnischen Bydgoszcz, wie sich in enger Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und
Wissenschaftseinrichtungen über eine Berufsfeld- und Organisationsanalyse die spezifischen sprachlichen Anforderungen einer auf dem lokalen Markt nachgefragten
beruflichen Tätigkeit für Germanisten erheben lassen. Ziel solcher Erhebungen ist es, bereits im Lernraum des studienbegleitenden Sprachunterrichts kommunikative
Kompetenzen zu schulen, die an einem konkreten Arbeitsplatz erforderlich sind, um damit den späteren beruflichen Einstieg zu erleichtern.
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