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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 26. Jahrgang • Heft 4 • August 1999InhaltArtikel
Ausgehend von der theoretischen Erörterung des Hörverstehensvorgangs und der daraus sich ergebenden Konsequenzen für notwendige Eigenschaften von
Aufgabenstellungen zur Überprüfung von Hörverstehensleistungen werden Überlegungen zur Konstruktion geeigneter Aufgaben angestellt. Da die Verstehensleistung
direkt nicht beobachtbar ist, sondern nur auf dem Umweg über durch Aufgaben elizitierte Reaktionen der Lernenden überprüft werden kann, wird zur Schaffung einer
sicheren Bewertungsgrundlage eine Systematik solcher Reaktionen vorgeschlagen. Anschließend wird auf die Ursachen von Verstehensproblemen sowie auf die
Konsequenzen der die Lernerleistung beeinflussenden Faktoren für die Leistungsbeurteilung eingegangen.
Im Gegensatz zur kommunikativen Methode fordern neuere Tendenzen der Fremdsprachen-Didaktik, längere rezeptive Phasen an den Anfang des Fremdsprachen-Lernens zu
setzen. Im Rahmen eines Projektversuchs an der Universität des Baskenlands lernen die DaF-Lerner in den ersten 120 Stunden fast ausschließlich authentische Texte
lesen, die sie potentiell mit allen grammatischen Phänomenen des Deutschen konfrontieren. Das ermöglicht ein natürlicheres Lernen, weil von Anfang an
bedeutungsrelevant gelernt wird. Erste Ergebnisse scheinen zu bestätigen, daß sich die Lernerfolge so steigern lassen.
Kontrastive Vergleiche sind ein wichtiger Bestandteil fremdsprachendidaktischer Forschungen; sie weisen aber ihre besonderen Schwierigkeiten auf.
Der Artikel legt anhand von Passivstrukturen im Spanischen und Deutschen dar, daß beispielsweise eine globale Kategorie »Passiv« als tertium comparationis eines kontrastiven Vergleiches ungeeignet ist. Es wird vermutet, daß sich die Kategorie »Passiv« sehr viel stärker auf der semantischen als auf der syntaktischen Ebene realisiert, und daß Subkategorien des Passivs sinnvoll erscheinen. DaF im Ausland
Vorgestellt und diskutiert werden in diesem Beitrag die Ergebnisse einer Umfrage unter portugiesischen und spanischen Studierenden der Germanistik, mit dem Ziel,
die bei den Befragten vorherrschenden Bilder und Einstellungen zu Deutschland und den Deutschen in Erfahrung zu bringen. Zugleich dienen diese Daten als
Grundlage, für die Erstellung von landeskundlichem Unterrichtsmaterial, das den spezifischen regionalen Bedürfnissen angepaßt ist.
Zentrales Ziel der Arbeit war der Frage nachzugehen, welche systembedingten Schwierigkeiten ungarische Deutschlernende beim Erwerb von deutschen Wortbildungen
haben könnten. Es ließ sich feststellen, daß das Ungarische (agglutinierender Typus) über eine leicht analysierbare Ableitungsstruktur verfügt. Die für das
Deutsche (fusioneller Sprachbau) typischen Erscheinungen wie Umlaut, Ablaut stellen deshalb für ungarische Deutschlernende ein großes Problem dar, dem man durch
Wortfamilien abhelfen kann, in denen transparente Wörter mit weniger transparenten zusammen erscheinen. Dadurch können die auf den ersten Blick undurchsichtigen
Wörter leichter segmentiert und memoriert werden.
Didaktik DaF / Aus der Praxis
Der Aufsatz geht auf ein DaF-Projekt an der Universität Straßburg zurück, das die Analyse ausgewählter Kochsendungen des deutschen und französischen Fernsehens
durch französische Studierende zum Gegenstand hatte. Die Untersuchung versucht v.a. dem ideologischen »Mehrwert« dieser Sendungen nachzugehen, d.h. den
unterschwellig darin zum Ausdruck kommenden sexuellen, sozialen und territorialen Identitätsentwürfen. Dabei zeigt sich, daß in Frankreich und Deutschland die
scheinbar unverdächtige Gattung »Kochsendung« dazu genutzt wird, ein politisches und kulturelles Selbstverständnis zu propagieren, das auf teilweise längst
überholt geglaubten Parametern beruht und das beträchtliche nationale Unterschiede deutlich werden läßt.
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