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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 33. Jahrgang • Heft 4 • August 2006
Inhalt
Artikel
»E-Lernen« – Fakten und Fiktionen
In der didaktischen Literatur werden seit Jahren Fiktionen über das Lernen mit digitalen, neuen Medien befördert, die sich in der Praxis kaum umsetzen lassen.
Dieser Beitrag erörtert die Erfahrungen mit extensivem »E-Lernen« unter realen Anwendungsbedingungen. Daraus hat sich – bei aller Skepsis an der grundlegenden
Effektivität der Mediennutzung – ein praktikables System der Einbettung von E-Lernkomponenten in den Lernalltag ergeben (»Study Paths«). Das erstaunlichste
Ergebnis empirischer Begleituntersuchungen ist jedoch, daß Lerner eine radikal andere Haltung zur Technologie haben, als dies von der DaF-Didaktik angenommen
wird. Sie beruht auf Effizienzerwartungen, die den Stellenwert des E-Lernens stark begrenzen. Eine Revolutionierung der Didaktik durch neue Medien ist deshalb
nicht zu erwarten.
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DaF im Ausland
- Arbeitsgruppe der Lektoren für Deutsch an portugiesischen Universitäten
Der Deutschunterricht an portugiesischen Universitäten
Das noch vor wenigen Jahren in Portugal beliebte Studium der Germanistik wird heute kaum noch nachgefragt. Es war traditionell auf das Lehramt ausgerichtet.
Demographische Entwicklungen und eine restriktive Politik der Schulbehörden haben dazu geführt, dass Deutschlehrer auf absehbare Zeit nicht mehr gebraucht werden.
Die deutsche Sprache wird jedoch als Zusatzqualifikation in anderen, teilweise neuen Studiengängen immer mehr benötigt. Es handelt sich für uns darum, diesen
Bedarf an Sprachunterricht durch Umleitung von Kapazitäten zu decken und neue Bereiche für den allgemeinsprachlichen als auch fachsprachlichen Deutschunterricht
zu erschließen.
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- Torsten Schlak
Neue Wege in der Ausbildung japanischer Germanistikstudierender: Eine exemplarische Fallstudie
Der Autor berichtet über den Versuch, das Germanistikstudium an einer japanischen Universität durch den Einbezug von berufsbezogenen DaF-Elementen zu
professionalisieren. Diskutiert werden Curriculum, Lehrangebot, Bibliotheksausstattung, Beratung sowie Praxiskomponenten des Studiums. Betont wird insbesondere
die Wichtigkeit der interdisziplinären und sprachübergreifenden Zusammenarbeit in der Lehrerausbildung.
zum Beitrag
- Barbara Klema
Und sie vergleichen doch. Eine Befragung unter japanischen Deutschlernenden zu Englisch als erster Fremdsprache
Japanische Studierende haben, bevor sie beginnen Deutsch zu lernen, 6 Jahre Englisch als erste Fremdsprache gelernt, was sich durch viele Übertragungen in die
neue Fremdsprache zeigt. Viele Lehrende in Japan stehen einer Nutzung der L2 jedoch aus verschiedenen Gründen ablehnend gegenüber. In diesem Beitrag wird eine
Befragung der Studierenden vorgestellt, die zeigt, daß Vergleiche zu Englisch positiv wahrgenommen und die L2-Kenntnisse nicht als störend empfunden werden.
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- Jörg Schröder
Übertragung von Übungstypologien für Wirtschaftsdeutsch ausgerichtet auf Berufsprofile chinesischer Germanistikstudenten
In den letzten Jahren haben in China große Veränderungen stattgefunden, die auch Einfluß auf die Deutschabteilungen der Universitäten haben. Sie sollen den
Studierenden eine Ausbildung anbieten, die einen problemlosen Übergang ins Berufsleben ermöglicht. Viele haben daher begonnen, »Wirtschaftsdeutsch« anzubieten. In
Ermangelung chinesischer Lehrwerke werden meist in Deutschland konzipierte Lehrwerke verwendet. Zwar behaupten die Autoren oft, deren Einsatz sei sowohl in
Deutschland als auch im Ausland möglich, doch müssen in der Praxis Übungen häufig adaptiert werden. Anhand eines Unterrichtsprojekts (Wirtschaftsplanspiel) werden
konkrete Möglichkeiten zur Adaption an chinesische Unterrichtsbedürfnisse und -ziele aufgezeigt.
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- Marianne Lehker und Yi WANG
Welche Unterschiede gibt es zwischen deutschen und chinesischen Aufsatzsorten aus Sicht der westlichen Textlinguistik?
In dem Beitrag, der eine Lehrerfortbildung des Goethe Instituts Beijing zusammenfaßt, wird der Frage nachgegangen, ob deutsche und chinesische Aufsatzsorten, die
in Schulen vermittelt werden, identisch sind. Es wird festgestellt, daß 1. die Klassifizierung der Aufsatzsorten nicht deckungsgleich ist (dem chinesischen
jixuwen stehen im Deutschen Bericht und Erzählung gegenüber) und sich 2. die Klassifizierungsgrundlagen unterscheiden. Während chinesische Texte
nach ihrer Darstellungsart (biaoda fangshi), das ist die Themenentfaltung, kategorisiert werden, ist es bei deutschen Texten die Textfunktion.
3. können alle chinesischen Aufsatzsorten eine argumentative Textfunktion aufweisen. Schließlich wird diskutiert, wie diese Ergebnisse in den Deutschunterricht
für chinesische Schreiber einfließen können.
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- Ulrike Schröder
Metaphorische Konzepte im Vergleich: Ein Beitrag zur interkulturellen Landeskunde. Zwei Beispiele aus der universitären Fremdsprachenpraxis im brasilianischen Kontext
Metaphorischem Sprechen ist bislang im Rahmen des interkulturellen Fremdsprachenunterrichts nur wenig Beachtung geschenkt worden, obwohl der Rückgriff auf
metaphorische Konzepte aus dem Alltag für eine Erhellung des Zusammenhangs von Sprache, Kultur und Kognition sehr gewinnbringend ist. Anhand zweier Beispiele aus
der Praxis des Deutschunterrichts an einer brasilianischen Hochschule soll gezeigt werden, wie metaphorische Konzeptvergleiche Eingang in den interkulturellen
Fremdsprachenunterricht finden können mit dem Ziel, den Lernern die Metaphorisierung ihrer eigenen Sprache im Kontext der brasilianischen Kultur bewußt zu machen
und gleichzeitig für die Wahrnehmung fremder metaphorischer Konzepte zu sensibilisieren.
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