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Informationen Deutsch als Fremdsprache • 38. Jahrgang • Heft 5 • Oktober 2011InhaltAllgemeine Beiträge
Vor dem Hintergrund einer kritischen Situationsbeschreibung des universitären Literaturunterrichts an südosteuropäischen Germanistiken wird ein alternatives, aus
dem literaturwissenschaftlichen Bereich entwickeltes Unterrichtskonzept vorgestellt, das anhand der Auseinandersetzung mit drei Romananfängen der deutschen
Literatur (Goethe: Wahlverwandtschaften [1809], Kafka: Der Verschollene [1927] und Kracht: Faserland [1995]) literarische, sprachliche und
landeskundliche Lernprozesse zusammenführt. Methodisch orientiert sich das Vermittlungskonzept, das im Sommersemester 2011 am Lehrstuhl für Germanistik der
Universität Belgrad erfolgreich durchgeführt wurde, an Julia Kristevas poststrukturalistisch inspirierter Intertextualitätstheorie. Sie wird insofern für
fremdsprachendidaktische Zwecke adaptiert, als die ausgewählten Romananfänge innerhalb der vorgestellten Unterrichtsreihe den Ausgangspunkt für eine Vielzahl von
intertextuellen Vernetzungen bilden, indem sie a) miteinander über narratologische und literarhistorische Gesichtspunkte verknüpft b) mit selbstverfassten Texten
der Studierenden in ein Verhältnis gesetzt und c) in den Kontext nichtfiktionaler Texte gestellt werden, die in dezidiert fremdsprachendidaktischer Perspektive
ihre landeskundlich-kulturbezogenen Bedeutungsaspekte aufgreifen. Mit dieser Verfahrensweise verbindet sich die Absicht, die literarischen Ausgangstexte über den
Nachvollzug von intertextuellen Bezügen, Relationen und Verweisungen inhaltlich, formal und stilistisch zu erhellen und als Träger sowohl von unmittelbar (fremd-)sprachlichen
als auch von literarisch-literaturhistorischen, fremdkulturell-landeskundlichen und personal-subjektgebundenen Sinn- und Bedeutungsgehalten zu dechiffrieren. Der
Artikel mündet in ein Referat der Evaluation des Unterrichtskonzepts durch die Studierenden und damit in eine Reflexion über dessen Stärken und Schwächen.
Didaktik DaF / Aus der Praxis
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem sogenannten »Elicited Imitation Task« (EI), einer in der psycholinguistischen Forschung etablierten
Datenerhebungsmethode, welche hier als ein Instrument zur Messung fremd- bzw. zweitsprachlicher Grammatikkompetenz vorgestellt wird. Die Funktionalität der EI
wird anhand einer Studie mit italienischen Universitätsstudenten, Lernern in DaF-Anfängerkursen an der Università degli studi di Pavia, demonstriert. Im Zentrum
der Datenerhebungen stehen zwei für das Deutsche charakteristische grammatische Phänomenbereiche, die Satzklammer sowie die postfinite Realisierung der
Satznegation. Nach einer kurzen Darlegung der psycholinguistischen Fundierung einer EI werden zunächst Testdesign sowie Testablauf erläutert. Die Ergebnisse,
welche einen sukzessiven, systematischen Erwerb der untersuchten sprachlichen Phänomene widerspiegeln, werden alsdann im Lichte natürlicher Erwerbssequenzen
ausgewertet und interpretiert. Im Anschluss daran werden methodische Aspekte der EI, vor allem unter dem Gesichtspunkt ihres Einsatzes im Sprachunterricht, näher
betrachtet.
Im Zentrum des Beitrages steht die in Frankreich entwickelte Fremdsprachenlehr- und -lernmethode »simulation globale«. Sie wird im Rahmen des Beitrages
beschrieben und an Beispielen erläutert. Zudem werden die Möglichkeiten und Grenzen der Methode für den Einsatz im DaF-Unterricht diskutiert.
Bericht
Rezension
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